Das Gefühl von Taubheit oder einem Kribbeln in den Händen oder bestimmten Fingern (Parästhesien) ist weit verbreitet. Besonders Frauen klagen ab einem mittleren Alter oft über diese Symptomatik. Entweder sind alle Finger betroffen, oder aber nur die ersten drei Finger schlafen ein. Dies geschieht meist in der Nacht oder bereits abends, wenn die Patienten zur Ruhe kommen. Welche Ursachen liegen hinter dieser störenden Empfindung im Bereich der Hände? Für das Taubheitsgefühl in den ersten drei Fingern gibt es eine schulmedizinische Erklärung, man nennt es das Karpaltunnelsyndrom.

Der Karpaltunnel ist eine bindegewebige tunnelartige Röhre am Unterarm, auf der Seite der Handfläche gelegen. Die Handwurzelknochen bilden die eine Seite des Karpaltunnels. Darüber führt ein breites Band (das Retinakulum flexorum), welches den Tunnel von der anderen Seite bildet. Durch diesen Karpaltunnel nun ziehen die Sehnen der Fingerbeuger sowie ein wichtiger Nerv, der Medianusnerv. Dieser Nerv steuert einerseits die Bewegung der Finger, andererseits ist er auch für die Sensibilität zuständig. Durch Ablagerungen im Bereich des Karpaltunnels kommt es zu einer Verengung und zu Druck auf den Medianus-Nerven. Das erzeugt die unangenehmen Missempfindungen in den ersten drei Fingern.

Was schafft Abhilfe?

Diese Missempfindungen treten vor allem nachts auf. Bewegung führt zur Besserung. Erst im späteren Krankheitsverlauf treten die Beschwerden dann auch zunehmend tagsüber auf. Betroffen sind mehr Frauen als Männer mittleren Alters und älter. Kommt es zum Muskelschwund des Daumenballens, muss der Karpalkanal operativ eröffnet werden, um den Nerven zu entlasten. Aber was genau führt zu den Ablagerungen im Karpaltunnel und warum treten die Beschwerden vor allem in Ruhe auf?

Und wie verhält es sich, wenn alle Finger von den Parästhesien betroffen sind? Sie treten vor allem nachts auf und bessern sich bei Bewegung. Was ist der Grund dafür? Ein Bandscheibenvorfall im Bereich der Halswirbelsäule oder eine Verengung der Wirbellöcher, durch welche die Nerven aus der Halswirbelsäule austreten, werden vermutet. Aber bei der Untersuchung beim Neurologen sind die Befunde dahingehend oft nicht eindeutig.

Die Sympathikus-Therapie hat eine andere schlüssige Erklärung für diese nächtlichen Missempfindungen: Nicht die Halswirbelsäule ist Ursache der Beschwerden beider Erkrankungen, sondern die obere Brustwirbelsäule. Liegt eine Blockade des zweiten Brustwirbels vor, die den Sympathikus dauerhaft irritiert, kommt es durch eine Verminderung des Stoffwechsels zu den Ablagerungen im Bereich des Karpaltunnels. Diese Blockade wirkt sich besonders nachts (in körperlicher Ruhe) negativ auf die Sympathikus-Funktion aus und es kommt zu den beschriebenen Missempfindungen der ersten drei Finger.

Ist die ganze Hand taub oder kribbelt, liegt eine den Grenzstrang irritierende Blockierung des ersten Brustwirbelkörper vor.

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