Orthopädische Erkrankungen am Beispiel des chron. Schulter-Arm-Syndroms 

Werden sympathische Fasern im Grenzstrang irritiert, die das Ektoderm versorgen, kommt es zu einer ganz anderen Auswirkung. Jetzt wird in einem definierten – vom Sympathikus versorgten peripheren – Areal durch den mechanisch irritierten sympathischen Nerven eine dauerhaft Energie verbrauchende ergotrope Situation mit einer Mangelversorgung im Sinne eines Morbus Sudeck ausgelöst. Das kann von Heilungsverzögerungen nach Traumata oder Operationen bis hin zum voll ausgebildeten CRPS führen. (Beispielsweise das häufige CRPS nach Radiusfraktur bei älteren Frauen mit einer stärkeren Kyphose in der oberen BWS.)

Auch hier weist von allen Therapien eigentlich die Stellatumblockade die beste Wirksamkeit auf, jedoch auch hier ist sie nur von kurzer Dauer und wird deshalb kaum noch angewandt.

Diese sympathische Hyperaktivität führt über die Jahre im Bereich der Schulter zu einer Degeneration der Sehnenansätze (Rotatorenmanschettensyndrom). Weiterhin kommt es durch den typischen Lymphstau zu einer Anschwellung der Sehne des musculus supraspinatus. Diese passt dann nicht mehr unter die Schulterdachenge. Die Schulter ist deswegen aktiv nur bis ungefähr 30° abduzierbar. Dann stößt die verdickte Sehne gegen das Schulterdach. Die nächtlichen Schmerzen (im Sinne eines „Minor CRPS“) beispielsweise in der rechten Schulter entstehen durch eine dauerhafte Verstärkung des Drucks des Rippenkopfs in Rechtsseitenlage. In Linksseitenlage lassen die Schmerzen durch Retraktion des Rippenkopfes und der dadurch erfolgenden geringeren Impression des Grenzstrangs nach.

Wegen der Häufigkeit des chron. Schulter-Arm-Syndroms (hier wurden in 20 Jahren über 4900 Fälle behandelt), und der besonderen Einfachheit des sehr erfolgreichen therapeutischen Vorgehens, habe ich dieses Syndrom zur Vorführung ausgewählt.

weiterführende Links:

Das chronische Schulter-Arm-Syndrom

Die Sympathikus-Therapie